Eine Studie zu Vertrauen und Risikowahrnehmung

The role of trust and risk perception in current German nuclear waste management. R. Seidl et al.

Das Vertrauen der Bürger in das aktuelle deutsche Verfahren und in die beteiligten Akteure ist von hoher Bedeutung für Findung eines geeigneten Endlagerstandorts für hochradioaktive Abfälle. Spezielle Ergebnisse aus unserer Online-Befragung vom März/April 2020 fanden Eingang in ein wissenschaftliches Papier im Journal Risk Analysis. Mittels Pfadanalyse testen wir ein theoretisches Modell zu Vertrauen, wahrgenommenen Risiken und Chancen sowie Akzeptanz eines möglichen Endlagers. Dabei haben wir die Akzeptanz als abhängige Variable nach verschiedenen Phasen differenziert: wir maßen Akzeptanz des Verfahrens, einer möglichen Entscheidung für einen Endlagerstandort und eines Endlagers in der eigenen Gemeinde. Die Ergebnisse zeigen, dass Vertrauen vor allem für die Erklärung der Akzeptanz des laufenden Verfahrens erklärungsrelevant ist und weniger für die Akzeptanz der Standortentscheidung oder des Endlagers selbst. Darüber hinaus zeigt die Untersuchung der Stichprobe mittels einer Clusteranalyse charakteristische Muster von Vertrauen, Risikowahrnehmung und Akzeptanz in drei Gruppen: einer Gruppe mit Schwerpunkt Risikowahrnehmung (geringstes Vertrauen, geringste Akzeptanz), eine ambivalente Gruppe (höchstes Vertrauen, mittlere Akzeptanz) und eine indifferenten Gruppe (Vertrauen und Akzeptanz ähnlich ambivalente Gruppe).

Seidl, R., Drögemüller, C., Krütli, P., & Walther, C. (2022). The role of trust and risk perception in current German nuclear waste management. Risk Analysis. Advance online publication.

https://doi.org/10.1111/risa.13889

Roman Seidl

Cord Drögemüller

Clemens Walther

Pius Krütli