Die Suche nach einem Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland ist eine vielseitige Herausforderung. Die verschiedenen Akteure im Prozess müssen laufend mit aktuellen und komplexen Informationen versorgt werden. Trotz unterschiedlicher Informationsangebote der beteiligten Akteure besteht der Bedarf nach einer zentralen Plattform, bei der auch Interaktion und eigenständiges Zusammenstellen von Informationen möglich ist. Da viele der Informationen, die für die Endlagersuche relevant sind, geo-graphisch verortbar sind, bietet sich ein webbasiertes geographisches Informationssystem (WebGIS) als Ausgangspunkt für eine Plattform an. WebGIS Anwendungen werden bereits gezielt eingesetzt, um Bürger*innen in politischen Entscheidungsprozessen zu informieren oder sogar deren lokales Wissen in der Projektplanung zu berücksichtigen (bspw. in Planungsprozessen von Stromtrassen). Mit einem mehr stufigen transdisziplinären Forschungsansatz wurden gemeinsam mit verschiedenen Akteuren Aspekte erarbeitet, die für die Umsetzung eines WebGIS im Endlagerkontext relevant sind. Die Ergebnisse zeigen, dass durch ein solches System sowohl Expert*innen als auch Neueinsteiger*innen angesprochen werden können. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse beider Zielgruppen wer-den unter anderem Punkte wie die Transparenz sowie Niedrigschwelligkeit eines WebGIS und technischere Aspekte wie Möglichkeiten der Moderation von Inhalten diskutiert.
Schwarz et al.
DOI: 10.21268/20230327-0
Transens-Bericht-08