Bürgermessstelle

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Kurzbericht: Messung von C‐14 und H‐3 in Umweltarchiven aus der Umgebung der Schachtanlage Asse II

Im Rahmen der Betreuung der Bürgermessstelle in Remlingen wurden durch das Institut für Radioökologie und Strahlenschutz der Leibniz Universität Hannover erstmalig auch die Beta-Strahler Tritium (H‐3) und Kohlenstoff‐14 (C‐14) untersucht. Bei den, in Kooperation mit einer Bürgerinitiative vor Ort genommenen Proben handelte es sich um drei Wasserproben aus Teichen (Tritium), sowie Baumringe von zwei Baumscheiben (Kohlenstoff-14) aus der unmittelbaren Umgebung zur Schachtanlage Asse-II. Die Ergebnisse sind inzwischen in Berichtform öffentlich zugänglich und können durch Klick auf das rechte Banner heruntergeladen werden.

Die Messstelle

Herzlich willkommen auf der Seite der Bürgermessstelle Remlingen! Die Bürgermessstelle wurde im Rahmen des Projektes TRANSENS als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger der Region um die Asse eingerichtet, um diesen einen möglichst direkten Zugang zur aktiven Messung von Radioaktivität in Ihrer Umwelt zu ermöglichen. Ziel des Projektes ist es, Wissensbestände vor Ort zu bündeln und schrittweise Messexpertise aufzubauen, sowie die Ausbildung an den Schulen der Region im Bereich Radioaktivität zu unterstützen.

 

Ausstattung

Die Messstelle verfügt über ein modernes Reinstgermanium-Gamma-Spektrometer mit Bleiburg, einen mobilen NaJ-Detektor, sowie handgetragene Messgeräte zum Auffinden von ionisierender Strahlung und Bestimmen der Ortsdosisleistung (Geiger-Müller-Zählrohre). Mehr Details. 

Messdaten

Alle gamma-spektrometrisch ermittelten Daten werden archiviert und zu gegebener Zeit veröffentlicht. Hier kommen sie zu den neuesten erhobenen Messdaten.

Häufig gestellte Fragen

  • An wen richtet sich die Messstelle?

    Die Messstelle richtet sich grundsätzlich an alle Bürgerinnen und Bürger der Region um die Asse und damit insbesondere an die Bewohnerinnen und Bewohner der Samtgemeinde Elm-Asse, sowie aus den angrenzenden Gemeinden.

  • Kann ich Proben aus meinem persönlichen Umfeld nehmen und damit zur Messstelle zum Messen kommen?

    Grundsätzlich ja. Damit das möglich ist, bedarf es jedoch zuvor einer Absprache, wie viele und welche Proben Sie messen wollen und wie Sie diese am besten auswählen und vorbereiten. Während es problemlos möglich ist, vor Ort auch größere Mengen an Proben und Gegenständen - bspw. mit einem Geiger-Müller Zähler - nach vorhandener Radioaktivität zu untersuchen, ist eine detaillierte Analyse mittels eines Gamma-Spektrometers sehr zeitaufwändig. So dauert eine typische Analyse einer einzelnen Umweltprobe für gewöhnlich einige Stunden bis wenige Tage. Dies ist bei der Wahl und Anzahl an Proben zu berücksichtigen, die gemessen werden können.

  • Welche Proben können untersucht werden?

    Grundsätzlich lassen sich vor Ort nahezu beliebige Proben auf das Vorhandensein von Radioaktivität, beispielsweise mittels eines Geiger-Müller Zählrohres, überprüfen. Für die genaue Aktivitätsbestimmung mittels Gamma-Spektrometrie gibt es jedoch spezielle Ansprüche an die Probenart- und form, weshalb hier eine Kontaktaufnahme vor der Probennahme sinnvoll ist. So sollten feste Proben grundsätzlich getrocknet sein und alle Proben nach Möglichkeit schüttbar und damit raumfüllend in vor Ort befindliche Probengefäße zu füllen sein. Auch Proben, die diese Ansprüche nicht erfüllen, sind nach Absprache prinzipiell messbar. Allerdings ist die Genauigkeit der Messung hierdurch eingeschränkt.  

  • Was kann man mittels Gammaspektrometrie messen?

    Die Gammaspektrometrie ermöglicht das Messen einer Vielzahl – aber nicht aller - relevanter Radionuklide, wie bspw. Cs-137, K-40, Co-60, Am-241, sowie bestimmte Zerfallsprodukte von Uran und Thorium.

  • Was ist mit radioaktiven Proben, die nicht Gamma-messbar sind?

    Solche Proben können vor Ort mittels Geiger-Müller Zählrohr auf das grundsätzliche Vorhandensein von Radioaktivität überprüft werden. Sollte hierbei ein Verdacht auf eine nicht-gamma-messbare Kontamination festgestellt werden, kann in besonderen Einzelfällen eine externe Messung, bspw. mittels Massenspektrometrie, alpha-Spektroskopie oder Flüssigszintillationsspektrometrie sinnvoll sein.

  • Wie belastbar sind die vor Ort ermittelten Aktivitätswerte?

    Die Bürgermessstelle ist kein akkreditiertes Messlabor. Ziel der Messstelle ist, dass Bürgerinnen und Bürger ein eigener Zugang zur Messung von Radioaktivität zur Verfügung steht. Unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards in der Arbeitsweise lassen sich mittels Gamma-Spektrometrie grundsätzlich sehr genaue und belastbare Aktivitäten in Umweltproben bestimmen, wobei die Genauigkeit stark von den Parametern der jeweiligen Messung abhängt und daher immer im Einzelfall auf die Messfrage angepasst und bestimmt werden muss.

  • Wer finanziert die Messstelle?

    Die Kosten für die Räumlichkeiten vor Ort trägt die Samtgemeinde Elm-Asse. Die Ausstattung und wissenschaftliche Begleitung der Messstelle wird im Rahmen des Projektes TRANSENS vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) finanziert. (Förderkennzeichen: 02E11849A-J).

  • Gehört die Messstelle zur Asse-2-Begleitgruppe (A2B)?

    Nein. Die Messstelle ist unabhängig von der A2B und auch von allen anderen in der Region aktiven Gruppen und Bürgerinitiativen. Sie steht grundsätzlich allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern und allen Gruppen und Bürgerinitiativen für ihre Fragen gleichermaßen offen.

  • Wie geht es nach dem Ende des Projektes TRANSENS mit der Messstelle weiter?

    Zur Zeit reicht die Finanzierung für eine wissenschaftliche Begleitung der Messstelle bis zum Ende des Projektes TRANSENS im Jahr 2024. Der Großteil der Ausstattung und insbesondere die beiden Gamma-Spektrometer verbleiben jedoch auch nach Projektende vor Ort und die Messstelle soll in Räumlichkeiten der Gemeinde Elm-Asse verstetigt werden. Hierfür streben wir innerhalb der Projektlaufzeit einen Wissenstransfer an vor Ort interessierte Bürgerinnen und Bürger an, um einen Weiterbetrieb in direkter Bürgerhand zu ermöglichen. Aus unserer Sicht ist es in einem solchen Projekt dennoch notwendig, wissenschaftliche Expertise an der Seite der Bürgerinnen und Bürger zu haben. Eine entsprechende Finanzierung einer Fortführung wird entsprechend angestrebt.

  • Wie werden die Daten ausgewertet und wer interpretiert die Ergebnisse?

    Die Datenauswertung geschieht entweder durch, bzw. in gemeinsamer Zusammenarbeit mit, einem erfahrenen Radioanalytiker/ einer erfahrenen Radioanalytikerin vom IRS. Anschließend werden sowohl die Auswertung, als auch die Rohdaten auf dieser Seite veröffentlicht und stehen entsprechend zur eigenen Auswertung zur Verfügung.

  • Kostest es was, wenn ich eine Probe messen möchte?

    Nein, Messungen sind grundsätzlich unentgeltlich.

  • Werden Messungen grundsätzlich veröffentlicht?

    Ja! Zu jeder Gamma-Messung, die ausgewertet wird, wird ein Messprotokoll erstellt und dieses wird auf der Internetseite veröffentlicht. Hierbei werden auch allgemeine Informationen zu Probenart und Probenahme (ungefährer Ort) veröffentlicht, sowie der Name der auswertenden Person aus dem Projekt TRANSENS.

  • Wie lange dauert eine Messung?

    Das hängt davon ab, was gemessen wird. Für gamma-spektrometrische Messungen von Umweltproben liegen typische Messzeiten beispielsweise im Bereich von 1-3 Tagen. Alltagsgegenstände, wie bspw. Urangläser, oder radioaktive Leuchtzifferblätter, sind häufig wesentlich stärker radioaktiv, so dass eine Messung hier bereits nach einigen Minuten oder wenigen Stunden aussagekräftig sein kann.

  • Wann kann ich mit meinen Proben vorbeikommen?

    Bitte nach vorheriger Terminabsprache (siehe Kontaktformular).

Kontakt

Sollten Sie Fragen zur Messstelle, oder Ideen für eigene Messvorhaben haben, so können Sie über das folgende Formular Kontakt mit uns aufnehmen.

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Kurzbericht H-3 und C-14

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