Workshop "Vertrauen und Monitoring" aus Sicht der AGBe

TRUST

Workshop zu Vertrauen und Monitoring - Resümee der AGBe

Ein kurzes Resümee der AGBe

Nachdem die AGBe im September 2020 gestartet war, stand am 12. und 13. März 2021 das erste inhaltliche Arbeitstreffen an. 14 Mitglieder der Gruppe fanden sich also zu einem Zoom-Meeting mit Wissenschaftlern des TRANSENS-Verbundvorhabens zusammen, um sich mit zwei sehr zentralen Themenbereichen zu befassen: Vertrauen und Monitoring.

Das überaus komplexe Thema Vertrauen wurde am Freitag (12.03.) angesprochen (siehe ausführlicher hier). Grundsätzliche Überlegungen hierzu, etwa „Wann vertraue ich jemandem?“, sowie ein entsprechender Fachvortrag seitens Dr. Roman Seidl (LUH-IRS) bildeten dabei eine Grundlage, die zur Diskussion anregen sollte. Diese erfolgte in Kleingruppen mit jeweils einem technischen Ansprechpartner bzw. Moderator aus der Gruppe der Veranstalter. Eine Hilfestellung zur weiteren Auseinandersetzung boten gezielte Fragen, die die jeweiligen Kleingruppenmitglieder zunächst unter sich diskutierten: „Wer ist neutral?“, „Woher kommt eine neutrale Expertise?“ oder „Wann ist jemand unabhängig?“ Durch die Behandlung dieser Thematik in Kleingruppen konnte sich jeder hierzu einbringen. Anschließend wurden die Ergebnisse in der großen Runde präsentiert und besprochen.

Das Thema Monitoring stand am Samstag (13.03.) im Fokus (ausführlich dazu siehe hier). Die Vorgehensweise erfolgte analog zum Treffen am Freitag. Nach einem kurzen thematischen Input von Seiten der Wissenschaft, hier Volker Mintzlaff (TUB-IGG) und Johann Arne Othmer (TUC-LfDG), ging es wieder in die Kleingruppenarbeit. Zentrale Fragen, speziell zum soziotechnischen Monitoring, wurden gemeinsam bearbeitet und die daraus resultierenden Überlegungen anschließend vorgestellt. Dabei stellte sich für die AGBe deutlich heraus, dass bestimmte Aspekte des an sich sehr zu befürwortenden Monitorings bislang in den eigenen Überlegungen vernachlässigt worden waren. Hatte man zunächst vor allem den gesellschaftlichen Nutzen betrachtet, dass ein regelmäßiges und gezieltes Monitoring nicht nur für die technische Sicherheit notwendig ist, sondern auch für das Vertrauen der Bevölkerung in einen verantwortungsvollen Umgang mit nuklearem Abfall, so zeigte eine nähere Betrachtung den Konflikt auf: Ein regelmäßiges Monitoring könnte bei einer entsprechenden Häufigkeit den eigentlich gewünschten Sicherheitsaspekt schmälern. Dennoch hält die AGBe nach wie vor Monitoring grundsätzlich für sinnvoll – das Maß ist allerdings entscheidend und muss berücksichtigt werden. Zu diesem Schluss kam man einhellig nach einer anregenden Diskussion.

Der Austausch mit den TRANSENS-Wissenschaftlern wurde von den AGBe-Mitgliedern als sehr positiv erfahren. Als Vertreterin bzw. Vertreter aus der Bevölkerung sieht man bestimmte Aspekte aus einer anderen Perspektive und hat unter Umständen auch einen ganz anderen Fokus. Diese Gedankengänge und Überlegungen vorzubringen und anhand von konkreten Fragestellungen selbst noch einmal zu beleuchten, war für die Beteiligten sicherlich eine spannende Erfahrung. Aber auch die Tatsache, dass wir als Arbeitsgruppe teils auch ganz andere Fragen hatten, als von Seiten der Wissenschaft erwartet worden waren, könnte wiederum die eine oder andere Überlegung angeregt haben.

Die Arbeitsgruppe Bevölkerung zieht somit ein positives Fazit aus diesem ersten Workshop und freut sich auf weiteren regen Austausch.