Zum zweiten Mal war das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) Organisator und Gastgeber des Forschungssymposiums safeND für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (13.-15.09.2023). Wie das erste Symposium im Herbst 2021 war auch diese Veranstaltung interdisziplinär ausgerichtet: Zum Schwerpunkt „Research for resilient safety: Gaps, Progress and Priorities“ wurden Vorträge mit Themen aus Natur- Ingenieur-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften und zu multi- und interdisziplinären Themen gehalten. Zahlreiche Workshops und Podiumsdiskussionen boten die Gelegenheit zum Austausch zum Beispiel zu Stand und Zeitplan des Standortauswahlverfahrens in Deutschland, aber auch zu internationalen Entwicklungen etwa im Bereich der Reaktortechnologie.
Wie bereits im Jahr 2021 haben die TRANSENS-Forschungsteams in vielfältiger Weise zur Veranstaltung beigetragen:
Thomas Hassel (LU Hannover) entwickelte Vorstellungen zu einem effizienten Konzept zur Behälterentwicklung angesichts eines Standortauswahlverfahrens, in dem unterschiedliche Wirtsgesteine betrachtet und damit auch sehr unterschiedliche Anforderungen an die Behältertechnik gestellt werden. Das Team des TAP SAFE gestaltete einen transdisziplinären Workshop zur Optimierung des Safety Case. Dieses Thema wurde in einem Vortrag von Anne Eckhardt (risicare GmbH) zu erweiterten Peer Reviews sowie in einem Vortrag zu Dosisberechnungen (Volker Hormann, LU Hannover) und einem Posterbeitrag mit Gelegenheit zum interaktiven Test eines einschlägigen Simulationsmodells (Anna Kogiomtzidis, LU Hannover) wieder aufgenommen.
Themen des TAP HAFF wie z. B. Governance, Entsorgungsstrategien und Pfadabhängigkeiten standen im Mittelpunkt von Vorträgen von Stefanie Enderle, Dirk Scheer und Peter Hocke (alle KIT-ITAS). Melanie Mbah (Öko-Institut) stellte Arbeiten des TAP zu Oberflächenanlagen eines Endlagers vor.
In einem Workshop des TAP TRUST wurden Perspektiven der transdisziplinären Forschung zur nuklearen Entsorgung erarbeitet. Ergebnisse dieses TAP standen auch im Mittelpunkt von zwei Posterbeiträgen von Roman Seidl (LUH) und Arne Othmer (TU Clausthal).
In einem Workshop des Teams „Transdisziplinaritätsforschung“ wurden Lernpotentiale partizipativer Prozesse erörtert.
Das Team der TU Berlin (TAP DIPRO) gestaltete einen Workshop zu Fragen der Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit der nuklearen Entsorgung. TAP-übergreifend (DIPRO und TRUST) wurde ein Workshop zu Gerechtigkeitsfragen ausgerichtet.
Mitglieder der TRANSENS-Teams arbeiteten im Programmkomitee der safeND2023 mit (Klaus-Jürgen Röhlig, TU Clausthal) und traten in Podiumsdiskussionen auf (Sophie Kuppler, KIT-ITAS und Rosa Sierra, CAU Kiel).
Die TRANSENS-Teams bedanken sich beim BASE für die Ausrichtung des Symposiums und die damit verbundene Möglichkeit zur Präsentation unserer Forschungsergebnisse.
Nähere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:
https://www.base.bund.de/DE/themen/fa/veranstaltungen/safend/safend-2023.html
https://sand.copernicus.org/articles/2/index.html
Gerne wir auch für Fragen zu den einzelnen Vorträgen und Workshops zur Verfügung – bitte schreiben Sie an info@transens.de. Die Beiträge waren im Einzelnen:
- Roman Seidl, Cord Drögemüller, and Rosa Sierra: Intra- vs. intergenerational justice tradeoffs in nuclear waste storage, https://doi.org/10.5194/sand-2-27-2023
- Thomas Hassel: Concretisation of host-rock-dependent canister concepts through the development of a consistent but variable multi-barrier system for the future engineered barrier system, https://doi.org/10.5194/sand-2-43-2023
- Anne Eckhardt, Pius Krütli, and Klaus-Jürgen Röhlig: Extended peer reviews for resilient safety, https://doi.org/10.5194/sand-2-83-2023
- Anne Eckhardt, Martina Heiermann, Dirk Kluge, and Klaus-Jürgen Röhlig: Optimising the safety case through transdisciplinary research?, https://doi.org/10.5194/sand-2-187-2023
- Peter Hocke: Thinking in alternatives and reflecting possible futures in German nuclear waste management: insights from technology assessment, https://doi.org/10.5194/sand-2-213-2023
- Dirk Scheer: Nuclear disposal pathways under conditions of uncertainty, https://doi.org/10.5194/sand-2-215-2023
- Anna Lina Kogiomtzidis, Volker Hormann, and Clemens Walther: Communicating results and uncertainties of radioecological modelling – a transdisciplinary workshop, https://doi.org/10.5194/sand-2-221-2023
- Roman Seidl and Volker Mintzlaff: Communicating scientific uncertainties, https://doi.org/10.5194/sand-2-223-2023
- Volker Hormann, Anna Kogiomtzidis, and Clemens Walther: Improvement by public participation? The case of the German calculation basis for the dose assessment for final disposal of high-level waste (HLW), https://doi.org/10.5194/sand-2-247-2023
- Melanie Mbah, Ryan Kelly, Sina Bremer, and Henriette Muxlhanga: Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role of place attachment, https://doi.org/10.5194/sand-2-249-2023
- Johann Arne Othmer, Karl-Heinz Lux, Ralf Wolters, and Jörg Feierabend: Transdisciplinary research with respect to trust/confidence building by longer-term, near-field monitoring of a geological repository – part II, https://doi.org/10.5194/sand-2-253-2023
- Ingo Hölzle and Pius Krütli: Learning through participation processes, https://doi.org/10.5194/sand-2-257-2023
- Wolfgang Schulz, Cord Drögemüller, Roman Seidl, and Clemens Walther: Exploring the potential for transdisciplinary co-production in the case of nuclear waste disposal, https://doi.org/10.5194/sand-2-261-2023
- Stefanie Enderle and Elske Bechthold: Solving problems collectively in nuclear waste governance, https://doi.org/10.5194/sand-2-267-2023
- Fanny Böse and Christian von Hirschhausen: Putting nuclear waste on the sustainability agenda – integration into the concept of planetary boundaries, https://doi.org/10.5194/sand-2-271-2023