Themenkorridor und Forschungsansatz

Themenkorridor und Forschungsansatz

Ausgangspunkt für die transdisziplinäre Forschung im TAP DIPRO ist das Thema Gerechtigkeit.

Gerechtigkeitsfragen sind insbesondere in Bezug auf die Endlagerung von hochradioaktiven Reststoffen (HAW) in unserer Gesellschaft sehr wichtig und sind als Triebkräfte für die Lenkung unserer Gesellschaft zentral.

Das „Wie“ der Realisierung spiegelt sich im Ringen um faire und transparente Entscheidungsprozesse wider, welche vom aktuell fortschreitenden Standortauswahlprozess begleitet wird.

Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, ist – neben der Angst vor Gefahren – ein bedeutender Anlass für gesellschaftlichen Streit, und die Aushandlung von Gerechtigkeiten damit eine der größten politischen Herausforderungen..

Die Gründe für den Eindruck der Gerechtigkeit oder der Ungerechtigkeit liegen in:

  • der potenziellen Gefährdung durch die Abfallstoffe

  • der Gestaltung des rechtlichen Rahmens

  • der politischen Endlager-Governance

  • der ökonomischen Gerechtigkeit

  • widrigen Bedingungen durch lokale gesellschaftliche Konflikte

  • der Art der politischen Beteiligungsformate

  • der realen und praktischen Übertragbarkeit von Lösungsvorschlägen.

Was als gerecht oder ungerecht angesehen wird, klärt sich in der Kommunikation und den Verfahrensschritten, woraus sich die Notwendigkeit des transdisziplinären Forschungsansatzes ableitet.

Der Themenkorridor fokussiert dabei Dialoge und Prozessgestaltung in Wechselwirkung von Recht, Gerechtigkeit und Governance gestützt durch die direkte transdisziplinäre Arbeit mit der in DIPRO installierten Begleitgruppe (DIPRO-TD).

 

Im Themenkorridor werden folgende Forschungsthemen behandelt:

  • Dialog und Kommunikation

  • Ordnungsrecht, „weiche“ Formen der Regulierung, lernendes Recht

  • Medien der Regulation

  • Distributive, kompensatorische und prozedurale Gerechtigkeit

  • Technikvermittlung im soziotechnischen Prozess

  • Rolle von Medien und Informationsdesign