Vertrauen bei der Entsorgung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland

Roman Seidl

Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der zweiten bundesweiten Umfrage von 2022 zu Vertrauen und Akzeptanz im Kontext der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle vor. Ziel der Umfrage war es, den aktuellen Stand des Vertrauens in Institutionen und Akteure zu erheben, die mit der Entsorgung befasst sind. Dabei wurden auch die Risikowahrnehmung und die Einstellung der Bevölkerung zu geologischen Tiefenlagern untersucht.

Ein zentrales Ergebnis ist, dass das Vertrauen in wissenschaftliche Institutionen im Vergleich zu politischen Akteuren höher bewertet wird. Die Bevölkerung zeigt nach wie vor eine differenzierte Wahrnehmung von Risiken, insbesondere in Bezug auf potenzielle Auswirkungen auf das Trinkwasser und die Gesundheit zukünftiger Generationen. Positive Aspekte, wie beispielsweise wirtschaftliche Chancen durch Arbeitsplätze, werden seltener genannt.

Die Akzeptanz eines Endlagers hängt stark von der wahrgenommenen Sicherheit ab. Ein als transparent und fair bewertetes Verfahren zur Standortauswahl fördert das Vertrauen und damit auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Der Bericht verdeutlicht die Notwendigkeit einer langfristigen Vertrauensbildung und offenen Kommunikation, um die Akzeptanz für eine sichere Endlagerung zu stärken.



DOI: 10.21268/20240815-0

Transens-Bericht-19