TRANSENS-Abschlusskonferenz

Erfolgreiche transdisziplinäre Forschung für eine sichere Entsorgung hochradioaktiver Abfälle

 
TRANSENS-Abschlusskonferenz 2024 in Hannover

Am 13. und 14. September 2024 fand im Leibnizhaus Hannover die Abschlusskonferenz des Forschungsprojekts TRANSENS statt. Über 200 Teilnehmer:innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung. Diese zweitägige Veranstaltung bildete den Höhepunkt einer intensiven fünfjährigen Zusammenarbeit, in der Wissenschaftler:innen, Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und politische Akteur:innen gemeinsam nach nachhaltigen Lösungen suchten.

 

Wissenschaftlicher Austausch und gesellschaftliche Verantwortung

Die Konferenz begann mit der Begrüßung durch den Gastgeber und Sprecher des Forschungsprojekts, Prof. Dr. Clemens Walther vom Institut für Radioökologie und Strahlenschutz der Leibniz Universität Hannover. In seiner Rede hob er die Bedeutung des offenen Dialogs zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hervor, um tragfähige Lösungen für die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle zu entwickeln. Besonders betonte er die Notwendigkeit, durch transparente Kommunikation Vertrauen in diesen Prozess zu schaffen und gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern.

Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover, unterstrich die Rolle wissenschaftlicher Institutionen als Orte des interdisziplinären Austauschs und würdigte die besondere Leistung von TRANSENS, sowohl technische als auch ethische und gesellschaftliche Aspekte der Endlagerung zu berücksichtigen.

Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (NMWK) betonte die zentrale Rolle der hohen wissenschaftlichen Qualität für die sichere Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Er hob hervor, wie dringend junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gebraucht werden, um in diesem komplexen Bereich weiter voranzukommen. Dabei unterstrich er die Bedeutung des wissenschaftlichen Austauschs, der nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Gesellschaft essenziell sei. Staatssekretär Schachtner dankte Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig, dem Sprecher und Leiter des Forschungsprojekts, für seine herausragende Arbeit, die Prof. Schachtner bereits seit der Eröffnungsveranstaltung in Goslar begleitet – damals noch als Präsident der TU Clausthal.

Sabine Mrugalla vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ging in ihrer Rede auf die Herausforderungen der Pandemie in Bezug auf die transdisziplinäre Forschung ein und lobte die erfolgreiche Umsetzung des Projekts trotz der schwierigen Startbedingungen durch die damals geltenden Kontaktbeschränkungen. Als regelmäßige Teilnehmerin von TRANSENS-Treffen war sie auch dieses Mal an beiden Tagen der Konferenz vor Ort und verfolgte zahlreiche Vorträge und Workshops. Die Geologin äußerte die Hoffnung, dass das TRANSENS-Team Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für das Thema Endlagerung begeistern konnte, sodass sie auch in Zukunft innovative Forschungsanträge beim Bundesministerium einreichen werden.

Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann, Vizepräsident der TU Clausthal, verwies auf den wichtigen Beitrag, den die Entsorgungsforschung zur Circular Economy leistet. Er hob die Leistungen des Vorhabens TRANSENS an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft hervor und dankte Prof. Röhlig sowie allen im Vorhaben engagierten Teams von 15 Instituten und Abteilungen deutscher und Schweizer Forschungseinrichtungen.

 

Prof. Dr. Röhlig dankte den Forschungsteams, die mit Expertise, Elan und engagierter Arbeit zum Erfolg des Vorhabens beigetragen haben. Er würdigte die Unterstützung durch die Förderer BMUV und NMWK und den Projektträger Karlsruhe. Prof. Röhlig gab einen Überblick in das Vorhaben und führte in die Veranstaltung ein.

 

Ein Ding der Unmöglichkeit? – Transdisziplinäre anwendungsorientierte Grundlagenforschung zur nuklearen Entsorgung

Die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle ist eine der wissenschaftlich anspruchsvollsten Aufgaben unserer Zeit, die jedoch auch von gesellschaftlichen Diskursen und Konflikten geprägt ist. TRANSENS hat seit 2019 erfolgreich die interessierte Öffentlichkeit sowie zahlreiche Akteur in die „transdisziplinäre, anwendungsorientierte Grundlagenforschung“ eingebunden. Die Abschlusskonferenz bot eine Plattform, um die Ergebnisse der letzten fünf Jahre vorzustellen und gemeinsam mit Fachleuten und der Öffentlichkeit zu diskutieren.

 

Wissenschaftstag und Bürger:innentag

Der Wissenschaftstag am 13. September stand im Zeichen intensiver Fachgespräche. Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen von Fachorganisationen tauschten sich über die Erkenntnisse aus fünf Jahren Forschung aus, wobei der Fokus auf der Langzeitsicherheit von Endlagern, ethischen Fragestellungen sowie gesellschaftlicher Akzeptanz und rechtlichen Aspekten lag. Unter dem Motto „Ein Ding der Unmöglichkeit? – Transdisziplinäre anwendungsorientierte Grundlagenforschung zur nuklearen Entsorgung“ wurden innovative Ansätze zur sicheren Endlagerung vorgestellt und diskutiert.

Der Bürger:innentag am 14. September ermöglichte der interessierten Öffentlichkeit, sich über die Forschungsarbeit zu informieren und aktiv teilzunehmen. Besucher konnten Radioaktivität messen, Experimente in der Nebelkammer durchführen und an Workshops sowie interaktiven Spielen teilnehmen. An den Marktständen bekamen die Teilnehmer:innen tiefere Einblicke in die komplexen Fragestellungen der Endlagerforschung und wurden aktiv auf vielfältige Weise in die Diskussion um die Endlagerung eingebunden.

 

Ausblick und Fazit

Das TRANSENS-Projekt hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig die transdisziplinäre Zusammenarbeit für die sichere Entsorgung hochradioaktiver Abfälle ist. Wissenschaft, Politik und Gesellschaft wurden erfolgreich miteinander verknüpft, um Vertrauen in die technischen und gesellschaftlichen Prozesse zu schaffen. Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann äußerte die Hoffnung, dass das Projekt fortgesetzt wird, um die gesellschaftliche Akzeptanz weiter zu stärken.

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in unserem TRANSENS-Magazin.

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